Am 4.9.2023 fand im Wappensaal Edenkoben eine gut besuchte Veranstaltung des Ortsvereins Bündnis 90 / Die Grünen statt zum Thema Wärmewende.
Jochen Marwede, Experte für Photovoltaik und Energiefragen erklärte zu Beginn seines praxisorientierten Vortrags, dass der weltweit exponentiell ansteigende Co2 Gehalt in der Atmosphäre dem Klima und damit der Zukunft unserer Kinder und Enkel absehbar schaden wird.
Er erläuterte, auch für Laien nachvollziehbar, wie wir durch kluge, innovative technische Lösungen dazu beitragen können, den riesigen Anteil unseres fossilen Energieverbrauchs und den damit verbundenen CO2 Ausstoß für warmes Wasser, warme Wohnungen und für den Antrieb unserer Fahrzeuge zu reduzieren und durch erneuerbare Energien zu ersetzen.
(Was die Reduzierung angeht, haben wir im vergangenen Winter selbst jede Menge Erfahrungen sammeln können, aber es ist noch Luft nach oben.)
Marwede beschrieb im Detail, welche verschiedenen erneuerbaren Energie-gewinnungssysteme in welcher Kombination bei Altbauten oder Wohnungen in Mehrfamilienhäusern oder in Siedlungen mit Reihenhäusern in Frage kommen und welche technischen Lösungen dafür inzwischen vorhanden sind oder erprobt werden. Kleinschrittige Maßnahmen im Wohnviertel sind seiner Meinung nach zukunfts-weisend. Allerdings ist dafür dringend eine kommunale Wärmeplanung zu erstellen. Es wurde auch besprochen, dass bei der Umsetzung zukunftsfähiger Energiekonzepte soziale und kommunikative Probleme zu überwinden sind, die mitunter schwerer wiegen als die technischen Herausforderungen.
Marwede ließ die Zuhörer an seinen Erfahrungen mit dem Bau eines Niedrigenergiehauses teilhaben, das mit einer Wärmepumpe, die durch eine Tiefenbohrung Erdwärme nutzt, und mit einer Photovoltaik Anlage auf dem Dach ausgestattet ist. Die monatlichen Energiekosten belaufen sich, einschließlich des Elektroantriebes für ein Auto, auf rund 100 Euro. Für Leute, die neu bauen, ein motivierendes Beispiel.
Die aktuelle Gesetzgebung, die kommunale Wärmeplanung, die Notwendigkeit, unsere Energie-Sparpotentiale zu nutzen, und vor allem die Notwendigkeit einer qualifizierten auf das jeweilige Haus, die jeweilige Wohnung und besondere Lage abgestimmten Beratung waren die Themen der anschließenden Fragerunde und lebhaften Diskussion.
Es wurde deutlich, dass der Ortsverein von Bündnis 90 / Die Grünen einen außerordentlich versierten Fachmann eingeladen hatte, von dessen Wissen und Erfahrung alle Zuhörer profitieren konnten.
Mann bzw. Frau hätte ihn gerne umgehend als Berater für die eigene Wohnsituation gewonnen.
Christa Radermacher